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sozial

Bistum Münster: Katholische öffentliche Bücherei St. Gertrudis Recklinghausen spendet Mobiliar ins Hochwassergebiet

Noch steht Büchereileiterin Regina Kirchwehm mitten in einer Baustelle. Sie hofft, dass sie mit ihrem Team spätestens Mitte Dezember die Nutzerinnen und Nutzer der katholischen öffentlichen Bücherei willkommen heißen kann.

ONsüd-Bild: Bischöfliche Pressestelle/Michaela Kiepe

Recklinghausen (pbm/mek). Das große Fenster gibt den Blick in das Innere frei. Nichts erinnert momentan an die katholische öffentliche Bücherei (KÖB) neben der St.-Gertrudis-Kirche. Beim Betreten steigt der typische Renovierungsgeruch in die Nase, eine Mischung aus Feuchtigkeit und Staub. In der Mitte stapeln sich Kartons, die mit Folien abgedeckt sind. Im hinteren Raum steht ein Trocknungsgerät. „Seit knapp 70 Jahren ist unsere Bücherei in diesem ehemaligen Geschäft untergebracht. Eine grundlegende Renovierung war wegen der schlechten Bausubstanz dringend notwendig“, berichtet Regina Kirchwehm bei einem Rundgang. Die 50-Jährige engagiert sich seit ihrem 14. Lebensjahr ehrenamtlich in der Gemeindebücherei, seit fast 20 Jahren als Leiterin. Sie hofft, dass sie gemeinsam mit dem 14-köpfigen ehrenamtlichen Team die Bücherei Anfang bis Mitte Dezember in neuem Ambiente vorstellen kann. „Eigentlich wollten wir schon früher wieder öffnen, doch das war wegen der Feuchtigkeit nicht möglich. Jetzt warten wir auf die neuen Möbel. Da gibt es wegen der Beschläge einen Lieferengpass“, bedauert sie.

Unterstützung bei der neuen Gestaltung der 65 Quadratmeter hat Kirchwehm von der Fachstelle Büchereien beim Bistum erhalten. „Sie haben uns gute Tipps gegeben, denn wir möchten ein Ambiente schaffen, in dem sich unsere Nutzerinnen und Nutzer wohlfühlen. Wir werden neben den fest installierten Regalen viele portable Möbel einsetzen. Im Kinderbereich wird es zum Beispiel eine Lokomotive mit Bücherkisten geben“, verrät sie. Vor allem hat das Team junge Familien im Blick. „Neben der aktuellen Literatur bilden Kinderbücher und Spiele einen Schwerpunkt“, sagt die Sozialpädagogin. Mehr als 2500 Medien hält die Bücherei für die gut 100 Nutzerinnen und Nutzer vor. „Wir haben vor der Renovierung ordentlich ausgemistet. Den Jugendbereich, der nur selten nachgefragt wurde, haben wir aufgelöst. Es ist besser, weniger Medien vorzuhalten, die wir dafür ansprechender präsentieren“, erklärt sie.

Finanzielle Unterstützung beim Umbau hat die Bücherei vom Bistum Münster und der Pfarrei St. Antonius erhalten. „Sie haben die Notwendigkeit gesehen. Zudem ist es ein schönes Zeichen der Wertschätzung“, ist Kirchwehm glücklich. Doch auch eine andere Bücherei wird sich freuen. Denn die gesamte Ausstattung wird in das Bistum Trier gehen. „In einem Telefonat mit Claudia Herbstmann von der Fachstelle kam die Idee auf, das Mobiliar wie Regale, Bilderbuchtröge und Schreibtisch einer Bücherei zu spenden, die durch das Hochwasser Mitte Juli zerstört worden ist. Das ist ein guter Grundstock für eine Einrichtung“, berichtet die Ehrenamtliche und fügt hinzu: „Gut, dass es so ein Netzwerk gibt.“

Kirchwehm freut sich auf die Zeit, wenn sie mit ihrem Team für die Leserinnen und Leser da sein kann. „Nach der Renovierung wird die Bücherei wieder ein Ort der Begegnung mit einer Atmosphäre, in der sich die Menschen gern aufhalten. Neue Ehrenamtliche sind natürlich immer willkommen“, wirbt sie.