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Katholikentag Münster

Eröffnungsgottesdienst zum 101. Katholikentag

Genn: „Aus der Kraft des Auferstandenen ist Frieden möglich.“

Bischof Dr. Felix Genn richtete einen eindringlichen Friedensappell an die Gäste des
Katholikentags.
ONsüd-Bild: Bistum Münster/Achim Pohl
Münster (pbm/jg). Es ist ein Appell, der in diesen Tagen von Münster ausgeht. Und zwar an alle Menschen, sich für den Frieden stark zu machen, ihn weiterzutragen. „Können nicht auch wir von diesem Katholikentag als Friedensbotinnen und Friedensboten in Orte unserer Heimat und unseres Landes Menschen vermitteln: Aus der Kraft des Auferstandenen ist Friede möglich. Das wäre die Botschaft von Münster schlechthin.“ Mit diesen Worten hat Bischof Dr. Felix Genn in seiner Predigt während des Gottesdienstes zu Christi Himmelfahrt auf dem Schlossplatz den 101. Katholikentag eröffnet. Tausende Besucherinnen und Besucher verfolgten den Gottesdienst live vor Ort. Mitgebrachte Regenjacken und -schirme kamen nicht zum Einsatz. Pünktlich um 10 Uhr riss der Himmel auf und die Sonne zeigte sich. 
Genn nahm auch Bezug auf die Dessauer Friedensglocke, die seit ein paar Wochen vor dem LWL-Museum für Kunst und Kultur am Domplatz steht, und die ein Mahnmal für die friedliche Revolution in der ehemaligen DDR am Ende der 1980-er Jahre ist: „Welche Waffen können wir hier in Münster zerstören und damit den Frieden einläuten? Das ist die Aufgabe, die uns der Katholikentag, und zwar jedem Einzelnen von uns stellt“, sagte Genn. 1990 hatte ein Panzer in Dessau Waffen der Nationalen Volksarmee überrollt und sie dadurch unschädlich gemacht. Aus dem eingeschmolzenen Stahl wurde die Friedensglocke gegossen. 
Jeder, betonte der Bischof, könne am Frieden mitarbeiten: „Der Auferstandene schenkt uns die Gaben und Fähigkeiten – jedem nach seinen Kräften, am Aufbau Seines Reiches zu arbeiten. Dazu gehört auch, den Frieden zu suchen.“ Dass das nicht immer einfach ist, oder verletzungsfrei sei, verdeutlichte Genn ebenfalls: „Wer für den Frieden arbeitet, kann an den Wunden des Auferstandenen nicht vorbei gehen. Ja, es kann sogar sein, dass er im Einsatz selbst verwundet wird.“ 
Es ist auch ein Wunsch, so Genn, der von Münster ausgeht. Und zwar ein dringlicher. „Von der Stadt des Westfälischen Friedens geht konkret der Wunsch aus, der über diesem Katholikentag steht: Suche Frieden!“ Passend dazu trugen während des Gottesdienstes Friedensbotschafterinnen und Friedensbotschafter ausgewählte Zitate aus der Bibel in die Menge. „Geht hinaus ist die Welt“ (Mk, 16,15) war da wohl das eindringlichste. 
Die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes lag in den Händen zahlreicher Akteure aus dem gesamten Bistum: die Jugendkantorei aus St. Dionysius Rheine, die Kirchenchöre St. Josef und St. Laurentius sowie die Marienkantorei und Kreuz & Quer aus Warendorf waren ebenso dabei wie der Kirchenchor und der Projektchor Heilig Kreuz Münster, der Mädchenchor Marienfeld, die Mädchenkantorei der Singschule St. Pankratius Emsdetten, Peter Risthaus aus Borken, Daniel Frinken aus Münster, Thomas Kleinhenz aus Lüdinghausen, Michael Lyra aus Münster sowie die Münsteraner Dombläser und ein Gemeindechor, der sich zusammensetzte aus vielen kirchlichen Chören im Bistum Münster. Die musikalische Gesamtleitung hatte Jutta Bitsch.